Samstag, 7. Juni 2014

Aus eins mach zwei, mach drei, mach zwei...

Ich fasse zusammen:
Das Paradies war eine versteckte Hölle. Rotkahlchen wollte Hahn drei ans Leder. Hahn 3 kam dann zur Farm am Bach, war dort eine Nacht, aber: den Tieren geht es nicht gut dort, und ich hatte das nicht gesehen, vielleicht nicht sehen wollen. Vielleicht nicht sehen können. Das aber war den lieben Frauen aus dem Nachbardorf von Fischbach aufgefallen, weswegen sie kurzen Prozess machten und Hahn 3 nach Morpheus' Termin mit einem weiß gekleideten Herrn wieder abholten, um ihn wieder ins heilige Reich mit nach Hause zu nehmen.
Letztlich führte dieser Umstand zu einer neuen Konstellation an den drei entsprechenden Orten, die sich am ehesten so verdeutlichen lässt.

Dazwischen war viel Hin und Her - viele Erkenntnisse und viel Weg vom Schwarzwald zu uns und zurück, Kaffee unter Büschen, Tränen auf allen Seiten. Und leider viel Stress für Hahn 3, den lieben, er hat wirklich eine zarte Seele und es tut mir leid, dass er so viel erleben musste.

Nun, am Ende der Hahnenodyssee wurde uns berichtet, dass Morpheus aufrechten Hauptes gen Schlachterei getreten sein. Er habe, so erzählte uns die liebe Frau aus dem Nachbardorf von Fischbach, wohl angenommen, er sei dort, um den Schlachter zu schlachten. Zumindest habe er sich so benommen.
Ich glaube, es war gut so - wir wären nicht mit heiler Haut aus der Sache raus gekommen....
Jetzt regieren Rotkehlchen und Mio als Teilzeitbodyguards und ich muss sagen, augenscheinlich machen sie einen guten Job!

Le coq est mort

Morpeus kam an jenem Freitag, dem 6.6.14, wieder nachhause.
In einer Plastiktüte.
Das große Kind sagte als erste Reaktion unbesehen des corpus delicti: "Schade, schön war er ja schon!"
Die zweite Reaktion im Angesicht des Todes, ähm, des toten Morpheus, die Gefriertüte streichelnd und ganz versunken: "Hm, jetzt ist er wenigstens nicht mehr aggressiv. Und außerdem kann man ihn streicheln!"

Die Tante fand es zunächst pervers, das Tier nicht zu beerdigen. Schließlich kannte man ihn. OHJA; und WIE!
Ich fände es verwerflich, ihn nicht zu essen. So hatte sein Leben mehrfach Sinn!

Mittwoch, 4. Juni 2014

... in seinem Revier...


Er ist wieder hier. Ich wollte keine Barthühner. Ich mag Barthühner nicht mal besonders. Gar nicht.
Aber mein Mann warf mir Rassismus vor.
Ich würde zugunsten der Gene das Individuum vernachlässigen. Mich selbst übergehen.
Den Tieren ihre Individualität absprechen.
Er wollte übrigens nie Hühner, weil er die gar nicht mag. Mhm….
Nunja.-
Meine Grafik hat überzeugt. Mich vor allem!
Vorhin sind wir nach einer bescheidenen Nacht voll des schlechten Gewissens wieder zur Farm unten am Fluss, im strömenden Regen. Und da war mein Mio, er kroch in meine Jacke und kuschelte sich an mich. Nicht übertrieben!
Er durfte dann auf meinem Schoß und in meine Weste vergraben mitfahren, machte es sich dann aber nach kurzer Zeit auf meinem Oberschenkel gemütlich, um auch mal rauszuschauen. Und als wir im Hof waren… da krähte er. Und dann stand er allein an der Mehlwurmschüssel unter der großen Tanne in Sichtweite des gluckenden Lichthuhns und sprach mit ihr…. <3….zärtlich, liebevoll und leise.
Es war richtig. Es war richtig ruhig während der Stunden, als er weg war. Aber Morpheus, die Testosteronschleuder, ist das eigentliche Problem. Deswegen fährt Morpheus morgen in den Schwarzwald….
Und Mio. Hm… na ja… man erkennt ja die Bart-Australotten-Hottentotten dann sicherlich….und vielleicht ist er ja auch zeugungsunfähig!

Und ich brüte ja gerade auch echte Australotten -- 12 Eier von Morphine und Morpheus.... und 12 Ayam Cemani. Mhm. Nein, es geht nicht um die Gene, sondern ums Individuum!

Dienstag, 3. Juni 2014

Mio in Paradise - Part II

Ok, es ist nicht ganz so perfekt, wie gedacht, wenngleich es für viele Tiere das Paradies ist.
Das Problem ist, dass es auch das Paradies für Fuchs und Marder ist, weswegen die Hühner nicht GANZ raus dürfen.
Aber sie haben einen Freiluftstall.

Das ganze Gelände liegt südlich von Tübingen, an einem kleinen Bach, idyllisch - wenn man als Huhn nciht weiß, dass der unmittelbare Nachbar 300 Meter weiter eine wirtschaftliche Geflügelschlachterei ist. Aber das wusste ich bis heute auch nicht.
Naja, aber da ist Mio ja drumrum gekommen.
 Dort, auf dem Areal, leben Alpakas, Emus, Ponys, Ziegen.... Puten, Pfauen, und alles mögliche andere, was anderswo kein schönes Leben hatte. Nicht, dass das Mio so ergangen wäre, aber er hat sich die letzten Tage zunehmend und frühzeitig in den Stall verzogen - so recht zu Potte kam er nicht.
Ich wollte, dass es ihm gut geht und ich bin irgendwie auch relativ sicher überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Vielleicht. *schnueff*
Nur.... also zum Abschied setze er sich mir auf die Schulter und, nachdem ich mich dann erhoben hatte, krähte mir ins Ohr und über die Weiden hinweg..... Mir tut es ein bißchen weh, zu wissen, dass er zwar inmitten von Hühnern lebt, dafür aber kein Gras hat.
Mio ist der einzige Hahn und hat diese Gelegenheit auch prompt genutzt, nachdem ihn die sechs neugierigen Damen beäugt haben.
Ich gestehe, der Abschied fiel mir sauschwer nicht leicht.
Aber ich darf auch zurücktauschen.... wenn ich einen anderen Hahn anbringe. Im Schwarzwald, in der Nähe von Fischbach, da soll es gerade einen Hahnenüberschuss geben.... habe ich gehört!
Ich glaube, ich habe einen Plan, liebe Dame aus dem Nachbardorf von Fischbach!
Ich habe da mal was vorbereitet.....

Also, liebe Dame aus dem Nachbardorf von Fischbach, können wir bitte morgen (Mittwoch, 4.6.2014) tauschen? Wir bringen Dir Morpheus für den Freitag mit, Du gibst uns Hahn zwei und drei - und wir wuppen den Rest und holen Mio zurück.

 

Mio in Paradise

Es hat keinen Sinn, Mio leidet. Er muss hier weg!
Morpheus ist einfach zu stark, um sich gegen ihn und dann auch noch Rotkehlchen zu behaupten - das heißt, dass Mio immer irgendwie alleine ist.
Die einzige Möglichkeit ist, ihn von dieser psychopathologisch fragwürdig gepolten Herde zu erlösen, indem er der alleinige Herrscher ist.
Konkurrenzlos, ohne störende Hormonschleudern um ihn herum.
Und weil ich im Leben fast immer am Ende kriege, was ich für mich und meine Lieben brauche, habe ich heute einen ganz wunderbaren Platz für Mio aufgetan. Den gab es beim letzten Post noch nicht.#
WO das ist und Wie es da aussieht - und vor allem, bei wem... dazu später mehr.