Samstag, 7. Juni 2014

Le coq est mort

Morpeus kam an jenem Freitag, dem 6.6.14, wieder nachhause.
In einer Plastiktüte.
Das große Kind sagte als erste Reaktion unbesehen des corpus delicti: "Schade, schön war er ja schon!"
Die zweite Reaktion im Angesicht des Todes, ähm, des toten Morpheus, die Gefriertüte streichelnd und ganz versunken: "Hm, jetzt ist er wenigstens nicht mehr aggressiv. Und außerdem kann man ihn streicheln!"

Die Tante fand es zunächst pervers, das Tier nicht zu beerdigen. Schließlich kannte man ihn. OHJA; und WIE!
Ich fände es verwerflich, ihn nicht zu essen. So hatte sein Leben mehrfach Sinn!

Mittwoch, 4. Juni 2014

... in seinem Revier...


Er ist wieder hier. Ich wollte keine Barthühner. Ich mag Barthühner nicht mal besonders. Gar nicht.
Aber mein Mann warf mir Rassismus vor.
Ich würde zugunsten der Gene das Individuum vernachlässigen. Mich selbst übergehen.
Den Tieren ihre Individualität absprechen.
Er wollte übrigens nie Hühner, weil er die gar nicht mag. Mhm….
Nunja.-
Meine Grafik hat überzeugt. Mich vor allem!
Vorhin sind wir nach einer bescheidenen Nacht voll des schlechten Gewissens wieder zur Farm unten am Fluss, im strömenden Regen. Und da war mein Mio, er kroch in meine Jacke und kuschelte sich an mich. Nicht übertrieben!
Er durfte dann auf meinem Schoß und in meine Weste vergraben mitfahren, machte es sich dann aber nach kurzer Zeit auf meinem Oberschenkel gemütlich, um auch mal rauszuschauen. Und als wir im Hof waren… da krähte er. Und dann stand er allein an der Mehlwurmschüssel unter der großen Tanne in Sichtweite des gluckenden Lichthuhns und sprach mit ihr…. <3….zärtlich, liebevoll und leise.
Es war richtig. Es war richtig ruhig während der Stunden, als er weg war. Aber Morpheus, die Testosteronschleuder, ist das eigentliche Problem. Deswegen fährt Morpheus morgen in den Schwarzwald….
Und Mio. Hm… na ja… man erkennt ja die Bart-Australotten-Hottentotten dann sicherlich….und vielleicht ist er ja auch zeugungsunfähig!

Und ich brüte ja gerade auch echte Australotten -- 12 Eier von Morphine und Morpheus.... und 12 Ayam Cemani. Mhm. Nein, es geht nicht um die Gene, sondern ums Individuum!

Dienstag, 3. Juni 2014

Mio in Paradise - Part II

Ok, es ist nicht ganz so perfekt, wie gedacht, wenngleich es für viele Tiere das Paradies ist.
Das Problem ist, dass es auch das Paradies für Fuchs und Marder ist, weswegen die Hühner nicht GANZ raus dürfen.
Aber sie haben einen Freiluftstall.

Das ganze Gelände liegt südlich von Tübingen, an einem kleinen Bach, idyllisch - wenn man als Huhn nciht weiß, dass der unmittelbare Nachbar 300 Meter weiter eine wirtschaftliche Geflügelschlachterei ist. Aber das wusste ich bis heute auch nicht.
Naja, aber da ist Mio ja drumrum gekommen.
 Dort, auf dem Areal, leben Alpakas, Emus, Ponys, Ziegen.... Puten, Pfauen, und alles mögliche andere, was anderswo kein schönes Leben hatte. Nicht, dass das Mio so ergangen wäre, aber er hat sich die letzten Tage zunehmend und frühzeitig in den Stall verzogen - so recht zu Potte kam er nicht.
Ich wollte, dass es ihm gut geht und ich bin irgendwie auch relativ sicher überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Vielleicht. *schnueff*
Nur.... also zum Abschied setze er sich mir auf die Schulter und, nachdem ich mich dann erhoben hatte, krähte mir ins Ohr und über die Weiden hinweg..... Mir tut es ein bißchen weh, zu wissen, dass er zwar inmitten von Hühnern lebt, dafür aber kein Gras hat.
Mio ist der einzige Hahn und hat diese Gelegenheit auch prompt genutzt, nachdem ihn die sechs neugierigen Damen beäugt haben.
Ich gestehe, der Abschied fiel mir sauschwer nicht leicht.
Aber ich darf auch zurücktauschen.... wenn ich einen anderen Hahn anbringe. Im Schwarzwald, in der Nähe von Fischbach, da soll es gerade einen Hahnenüberschuss geben.... habe ich gehört!
Ich glaube, ich habe einen Plan, liebe Dame aus dem Nachbardorf von Fischbach!
Ich habe da mal was vorbereitet.....

Also, liebe Dame aus dem Nachbardorf von Fischbach, können wir bitte morgen (Mittwoch, 4.6.2014) tauschen? Wir bringen Dir Morpheus für den Freitag mit, Du gibst uns Hahn zwei und drei - und wir wuppen den Rest und holen Mio zurück.

 

Mio in Paradise

Es hat keinen Sinn, Mio leidet. Er muss hier weg!
Morpheus ist einfach zu stark, um sich gegen ihn und dann auch noch Rotkehlchen zu behaupten - das heißt, dass Mio immer irgendwie alleine ist.
Die einzige Möglichkeit ist, ihn von dieser psychopathologisch fragwürdig gepolten Herde zu erlösen, indem er der alleinige Herrscher ist.
Konkurrenzlos, ohne störende Hormonschleudern um ihn herum.
Und weil ich im Leben fast immer am Ende kriege, was ich für mich und meine Lieben brauche, habe ich heute einen ganz wunderbaren Platz für Mio aufgetan. Den gab es beim letzten Post noch nicht.#
WO das ist und Wie es da aussieht - und vor allem, bei wem... dazu später mehr.

Sonntag, 1. Juni 2014

Hahnengesang

Also, eben hat sich die nette Dame aus dem Nachbardorf von Fischbach per Kommentarfunktion hier im Blog live geschaltet, um das Schlimmste für Mio zu verhindern. Mir das virtuelle Beil quasi flehend aus der Hand gerissen. NATÜRLICH schlachte ich Mio nicht, er hat ja einen Namen, wenngleich er/sie/es sich zwischen Glucksgeräuschen und Krähen wirklich nicht entscheiden kann und ich zunehmend die Theiorie hege, dass er/sie/es entweder eine multiple Persönlichkeit hat/ist, oder dass er/sie/es wirklich hormonell unausgewogen ist.
Das Problem für Mio ist: weder die Hennen noch die Hähne finden das so wirklich... nachvollziehbar.
Entweder sie behüpfen ihn/sie/es oder sie kämpfen mit ihm/ihr.

Deswegen habe ich gesucht. Nachdem sich niemand extra für Mio ein Haus mit Garten kaufen wollte, klappere ich nun diverse Möglichkeiten ab. Eine Straße weiter sind Hühner - ohne Hahn. Ich werde versuchen zu überzeugen. Wenn das schief geht, gibt es noch die Möglichkeit ihn zu ihn/sie/es zu exportieren, gemeinsam mit zwei drei Hähnen aus dem aktuellen Schlupfüberschuss.

Also noch wohnt er hier, aber es wird eng im Haus:
Rotkehlchen und Lichthuhn haben heute gefochten, danach hat Morpheus sich auf die führende Glucke gestürzt um sie unsittlich zu berühren, was Rotkehlchen wiederum missfallen hat, der am Ende mächtig eingesteckt hat.

Zu guter Letzt habe ich Mio davor gerettet, von der Wyandottenglucke im Streit um Mehlwürmer für die Küken eliminiert zu werden. Und die Küken sind KLEIN, aber selbst die wirkten hahnischer als er/sie/es.

Wir haben beratschlagt, dass die Situation so nicht weitergeht. Mio auf meinem Schoß, ich die Mehlwürmer in der Hand, die andere Wyandotte unter dem Arm - wegs em Überblick!

Morpheus wird leider, wenn er sich nicht bald einkriegt, den Begriff Chicken Nuggets lernen müssen.
Rotkehlchen wird als Anführer von sechs Austradottenhennen einen Ort weiter ziehen.
Und Mio darf an die Ammer, wie gesagt, falls in der Nebenstraße kein Hahnenplatz ist. Oder wenigstens ein halber Hahnenplatz, das reicht für Mio schon.

Im Idealfall zieht Mio mit ein paar Hennen in den nördlichen Kreis TÜ, zusammen mit Eseln, Lama und Schweinen.
Allerdings ist die Austradottennachfrage hier ebenfalls recht hoch, vielleicht müssen wir Hybriden holen. Oder so. Oder eine Hahnengang gründen, angeblich geht das ja, zumindest habe ich heute 13 Seidenhähne auf einem Fleck gesehen, die alle ganz nett waren.
Sie sahen aber eben auch nicht aus wie Hähne. Das tat Mio ja nun auch nicht... aber irgendwas an ihm beinhaltet wohl ein Quentchen Testosteron, denn Morpheus geht auf ihn ab wie Harry.
Und auf meine Schuhe.... vielleicht .... sind die auch männlich.....
Cleopatra, Mio und Rotkehlchen